2023-09-01 „KI wird noch mehr benötigt“

Für die Reihe „Abgeordnet, angefragt“ durfte ich dem Haller Tagblatt wieder drei Fragen beantworten .

Sie haben jüngst die Grundausbildung für Ungediente absolviert. Was war für Sie die größte Herausforderung?

Kevin Leiser Für meine Arbeit im Verteidigungsausschuss ist es mir wichtig, selbst über eine Grundausbildung zu verfügen. Ich habe viele wertvolle Erlebnisse gesammelt und viele Fähigkeiten eingeübt. Die 36-Stunden-Übung war besonders herausfordernd. Dabei mussten wir Rekrutinnen und Rekruten unter anderem viele Kilometer in Gruppen marschieren und ein militärisches Feldlager, einen Biwak, aufbauen sowie verteidigen. Auch wurde simuliert, dass ein Kamerad verletzt sei. Diesen und sein Gepäck mussten wir in der Gruppe dann zusätzlich transportieren.

Digitalisierung und KI bringen neue Anforderungen an die Bundeswehr. Ist sie bei beiden Punkten top gerüstet?

Zum einen benötigen unsere Streitkräfte einen Informationsvorsprung. Beispielsweise benötigen wir weiterhin gute Satellitenbilder. Zum anderen benötigen unsere Streitkräfte sichere, verlässliche und schnelle Kommunikations- und Führungsmittel. Die Datenmengen werden so gewaltig sein, dass KI künftig noch mehr zur Unterstützung von Soldatinnen und Soldaten benötigt wird. Wenn eine Armee mehr und bessere Informationen hat und besser kommunizieren kann, dann kann sie dadurch schneller und besser wirken. Durch das Sondervermögen Bundeswehr investieren wir hierfür mehr als 20 Milliarden Euro. Wichtig ist, dass wir unsere Fähigkeiten dann immer und immer wieder modernisieren.

Welche Erwartungen haben Sie an „Arrow 3“, dem israelischen Raketenabwehrsystem, das mittelfristig Deutschland schützen soll?

Arrow 3 ist also ein wichtiger Baustein, um Europa künftig besser zu schützen. Denn durch Arrow 3 können wir künftig Raketen mit großer Reichweite in großen Höhen abwehren. Deutschland ist das erste europäische Land, das ein solches System aufbaut. Gleichzeitig sind wir das erste Land, mit dem Israel sein System teilt. So schaffen wir die Grundlage für ein europäisches Raketenabwehrsystem. Dies hatte Bundeskanzler Olaf Scholz mit seiner Prager Rede angestoßen und in der Folge vorangetrieben.