Zu einem Austausch mit dem Künzelsauer THW-Ortsbeauftragten Andreas Schilder traf sich der Bundestagsabgeordnete Kevin Leiser (SPD) in der Dienststelle in Künzelsau-Laßbach.
Ob Aufbau der Nationalen Reserve Gesundheitsschutz und der Impfzentren in Pandemiezeiten, Hochwasserkatastrophen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, Versorgung der Kriegsvertriebenen aus der Ukraine – allein in den letzten zwei Jahren war insbesondere das Technische Hilfswerk (THW) als Einsatzorganisation des Bundes entscheidend an der Bewältigung großer Krisen beteiligt.
„Der Katastrophenschutz gehört unter dem Aspekt der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit zu meiner Arbeit im Verteidigungsausschuss. Deshalb ist mir der persönliche Kontakt mit den THW-Ortsverbänden im Hohenlohekreis und im Landkreis Schwäbisch Hall sehr wichtig. Ich möchte wissen, wo der Schuh drückt“, erläuterte Kevin Leiser.
Andreas Schilder berichtete über die Arbeit des THW-Ortsverbandes. Mit fast 170 Mitgliedern sei dieser der zweitgrößte der Region. Sehr wichtig sei auch die Nachwuchsarbeit, die mit der 50 Personen starken Jugendgruppe Früchte trage. Die Zusammenarbeit mit anderen Blaulichtorganisationen sei in den vergangenen zwei Jahrzehnten stetig gewachsen. Als prägendste Einsätze in diesem Zeitraum nannte Schilder den Starkregen im Kochertal 2016 mit der Flut in Braunsbach, die Jagstkatastrophe 2015 oder den Unfall des US-Militärkonvois bei Kirchberg im Februar.
„Zwischen 2019 und 2022 haben wir den THW-Etat im Bundeshaushalt auf 544 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Im aktuellen Bundeshaushalt wurden die Ausgaben für den Zivil- und Katastrophenschutz um 104 Millionen Euro auf 664 Millionen Euro erhöht. Dazu gehören auch Aufstockungen der Selbstbewirtschaftungsmittel für die THW-Ortsverbände und bei der Aus- und Fortbildung. Davon profitieren gerade die Ehrenamtlichen. Das war der SPD-Fraktion bei den Haushaltsberatungen wichtig“, berichtete der Bundestagsabgeordnete.
Den besonderen Schwerpunkt des THW Künzelsau bildeten Einsätze bei Überflutungen und Wasserschäden. Mit modernem Gerät sei es möglich, 30.000 Liter Wasser pro Minute abzupumpen. Der Ortsverband absolviere rund 40 Einsätze pro Jahr. Am aktuellen Standort in Laßbach sei man seit 1996 ansässig. 2007 sei die neue Unterkunft eingeweiht und vor fünf Jahren der Fahrzeugbestand runderneuert worden. „Von den Sonderprogrammen des Bundes haben wir sehr profitiert“, so Andreas Schilder. Der Ortsverband sehe derzeit noch Bedarf bei der EDV, auch die Internetverbindung in der Unterkunft in Laßbach sei langsam. „Das ist im ländlichen Raum ein Riesenthema“, so Kevin Leiser. Aber gerade auch durch Bundesförderung habe der Breitbandausbau in Hohenlohe in der letzten Zeit endlich Fahrt aufgenommen.
Durch die ehrenamtliche Struktur, die es in ihrer Form nur im deutschsprachigen Raum gebe, verfüge das THW im Ernstfall über ein großes Reservoir an Einsatzkräften. Dies sei ein Riesenvorteil gegenüber einem Katastrophenschutz, der ausschließlich von Hauptamtlichen oder dem Militär durchgeführt würde, wies Andreas Schilder hin.